Minister Hauck in Sandhausen
Auf Einladung seiner Landtagskollegin Christiane Staab MdL und der CDU Sandhausen besuchte Peter Hauk, der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch letzter Woche den Hof von Peter Köllner in Sandhausen und sprach mit uns über die Themen, die die Landwirtschaft aktuell bewegen. Mit dabei waren auch Bürgermeister Hakan Günes, die Gemeinderäte Uwe Herzog, Lars Albrecht und Gerd Schneider sowie Klaus Dörr, Sylvia und Peter Hampel.
Rundgang über den Hof von Peter Köllner
Zunächst stellte Peter Köllner seinen Hof vor: auf rund 60 Hektar werden Spargel und Kartoffeln für die Direktvermarktung sowie Industriekartoffeln und Gemüse produziert. Auf Vertrauensbasis können jederzeit Kartoffeln und andere Produkte in der „Kartoffelbox“ auf dem Hof erworben werden. Auch einige Schweine werden auf dem Hof gehalten. Womit Peter Köllner gleich beim Thema war: mit Blick auf das Tierwohl haben wir bei uns in Deutschland hohe Standards, in anderen Ländern interessiert sich dafür niemand. Bei uns nimmt die Schweinehaltung ab, in anderen Ländern hingegen zu. Das ist zutreffend, bestätigte der Minister. Fakt ist: wir verlagern und anderswo wird aufgebaut. Gewonnen ist für das Tierwohl dabei nichts.
Für die Landwirtschaft besorgniserregend: die angesetzten Standards werden immer höher während die Wertschätzung für die Lebensmittelproduktion immer weiter abnimmt
Köllner besorgt weiter, dass Lebensmittel aus anderen Ländern eingeführt werden, welche bei Weitem nicht dem deutschen Standard entsprächen. Es werde manches mit Pflanzenschutzmitteln produziert, die bei uns schon seit vielen Jahren verboten sind. Die Landwirte wie er stehen dadurch unter einem enormen Kostendruck, hochwertig produzierte Lebensmittel sind teurer, aber die Verbraucher, die im Dezember 2022 im Vergleich zum Dezember 2021 eine Kostensteigerung von 38 % zu verkraften hatten, sind kaum bereit, den Mehrpreis dafür zu bezahlen. Staab und Hauk stimmten dem uneingeschränkt zu, aber dieses Rad lässt sich kaum zurückdrehen. Hier hilft nur, an das Bewusstsein für hochwertige, regional erzeugte Lebensmittel zu appellieren. Ob seine Kinder unter diesen Bedingungen den Hof einmal weiterführen wollen, da ist Peter Köllner skeptisch. Auf jeden Fall geht das nur, wenn man voll und ganz von diesem Beruf begeistert ist.
Eins steht für die Teilnehmer des Vor-Ort-Termins fest: die Spargel, Hausmacher, Peterle und Co. vom Hof Köllner sind nicht nur regional und qualitativ hochwertig, sondern vor allem mit Liebe produziert. Ein Besuch im Hofladen und die Unterstützung unserer lokalen Familienbetriebe lohnt sich also immer!
Mit einem Rundgang über den Köllner Hof fand der Besuch von Staab und Hauck dann seinen Abschluss.
Peter Hampel